Flüchtlingssituation
Das Thema hat in den vergangenen Jahren kräftig an Fahrt aufgenommen. Die Situation war bis vor drei Jahren noch recht „entspannt“, hat sich jedoch in der Zwischenzeit grundlegend geändert: Flüchtlingsströme u.a. aus Syrien, Nordafrika und dem ehemaligen Jugoslawien haben die bisherigen Kapazitäten an Unterkünften ausgereizt. Die Stadt Köln beschloss daher Ende 2013 den Bau von 20 weiteren Flüchtlingswohnhäusern in Köln. Neben dem Haus in Sürth ist auch ein weiteres in Godorf beschlossen. Außerdem werden kurzfristig zusätzlich neue Containerunterkünfte für Flüchtlinge in folgenden Stadtteilen errichtet: Rondorf, Zündorf, Bayenthal, Neustadt Süd, Longerich, Deutz, Brück und Wahn..
Zur Zeit kommen pro Monat mehr als 400 Flüchtlinge zusätzlich neu nach Köln (das heißt bereits abzüglich der Flüchtlinge, die Köln verlassen haben). Daher ist es sehr wahrscheinlich, dass der Stadtrat die neuen Häuser bewilligen wird.
WiSü ist der Auffassung, dass es gerade in unserem Stadtteil möglich sein sollte, den künftigen Bewohnern eine Atmosphäre des Miteinanders entgegen zu bringen, die eine schnelle Integration ermöglicht.
Eine dezentrale Unterbringung der Flüchtlinge in verschiedenen, auf das Stadtgebiet verteilten Wohnungen (das sogenannte „Leverkusener Modell“) wäre aus unserer Sicht zwar eine attraktive Lösung. Sie ist jedoch kurz- bis mittelfristig in Köln nicht umsetzbar: es fehlt schlicht an geeignetem, kostengünstigem Wohnraum.
Unterkunft in Wohncontainern an der Eygelshovener Straße (Rodenkirchen)
Ende März bzw. Anfang April sollen die Wohncontainer in der Eygelshovener Straße bezugsfertig sein. Dann sollen dort die ersten Flüchtlinge einziehen. Es wird sich dabei überwiegend um Familien handeln. Es sollen nur wenige allein reisende Männer in der gemischten Unterkunft untergebracht werden. Hier sollen 320 bis max. 400 Menschen untergebracht werden. Die Menschen werden sich in Gemeinschaftsküchen selbst versorgen. Die Bewohner aus jeweils zwei Containern teilen sich ein Bad. Die Container sollen nach derzeitiger Planung bis zu 5 Jahre lang stehen. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich die Diakonie Michaelshoven, die die Betreuung der Flüchtlingsunterkunft übernehmen wird.
Unterkunft im ehemaligen Volvo-Gebäude in der Ringstraße (Rodenkirchen)
Ab dem 1. März 2016 sollen in den ehemaligen Volvo-Bürogebäuden in der Ringstraße die ersten Flüchtlinge einziehen. Die Belegung soll innerhalb von 4-6 Wochen von 150 auf 450 Personen steigen. Es handelt sich dabei überwiegend um Familien. Es sollen nur wenige allein reisende Männer in der gemischten Unterkunft untergebracht werden. Für allein reisende Frauen mit Kindern und Schwangere gibt es separate Bereiche. Der angrenzende Parkplatz kann für Freizeitaktivitäten mit den Bewohnern genutzt werden, ein Spielplatz für Kinder soll ebenfalls dort entstehen.
Die Bewohner der Ringstraße werden keine Kochmöglichkeiten haben, sie werden deshalb in einer Mensa versorgt. Die Betreuung und die Versorgung der Flüchtlinge werden durch die Diakonie Michaelshoven übernommen.
Ansprechpartnerin der Diakonie Michaelshoven für beide Unterkünfte ist Marina Walch (M.Walch@diakonie-michaelshoven.de).
Stand der Dinge in Sürth
Was ist geplant?
Auf dem Gelände des Grünstreifens zwischen Josef-Kallscheuer-Straße und Industriestraße in Sürth soll ein Flüchtlingswohnhaus im Standard des geförderten Wohnungsbaus entstehen. Dies wird keine Massenunterkunft darstellen, sondern ein Gebäude mit 15 abgeschlossenen Wohneinheiten mit jeweils eigenem Bad- und Küchenbereich: insgesamt sollen hier ca. 70 – 80 Personen untergebracht werden. Die zukünftigen Bewohner werden voraussichtlich vor allem Familien unterschiedlicher Nationalitäten sein – die genaue Zusammensetzung wird sich nach der Flüchtlingssituation bei Fertigstellung richten. Die Stadt Köln legt jedoch in jedem Fall großen Wert darauf, eine weitgehende Durchmischung zu erreichen und keine geschlossenen Gruppen unterzubringen, um möglichst gute Voraussetzungen zur Integration zu schaffen.
Auf dem Gelände wird ebenfalls eine vierzügige Kindertagesstätte entstehen, die sowohl von Flüchtlingskindern als auch von Sürther Kindern genutzt wird.
Skizze und Grafik: Bergblau Architektur
Chronologie der Ereignisse zum Flüchtlingswohnhaus in Sürth
- Dezember 2013: Der Rat der Stadt Köln trifft einen Planungsbeschluss zur Errichtung von 20 neuen Flüchtlingswohnhäusern in den Stadtgrenzen Kölns
- Januar 2014: Gründung von „Willkommen in Sürth“ (WiSü)
- Februar 2014: Bürgerinformation der Stadtverwaltung in der Gesamtschule Rodenkirchen
- Mitte 2014: Erfüllung des Planauftrags
- Anschl.: Vorstellung des Plans im Stadtrat
- Anschl.: Informationsveranstaltung der Stadt Köln mit der Vorstellung des Plans
- Herbst 2014: Ratsbeschluss zum Bau des Hauses
- Anfang 2015: Ausschreibung für den Bau durch die Verwaltung
Frühjahr 2015: Voraussichtliche Auftragsvergabe(nicht realisiert)Frühjahr 2015: Voraussichtlicher Baubeginn(nicht realisiert)4. Quartal 2015: Voraussichtliche Fertigstellung des Flüchtlingswohnhauses(nicht realisiert)- Mitte 2016: Voraussichtlicher Baubeginn